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Bulgarien&Serbien-Tour 2023

 

       

Samstag, 26. August 2023

   
Da unsere späteren Mitreisenden keine Lust aufs Nachtzugreisen hatten (bzw. familiäre Gründe), starten wir zwei am Freitag alleine in Stuttgart mit dem WL nach Ljubljana, von dort nahmen wir den 481 ans Meer.      
Hier befinden wir uns in Sapjane, dem Grenzbahnhof Slowenien/Kroatien. Wegen eines Lokschadens gab es an diesem Morgen etwas Hektik. Links sehen wir die kroatische 1141 386 mit einer slowenischen Knicknase sowie einer 342 am verspäteten D1246/1281 (Budapest-Rijeka). Die 1141 zieht die beiden Slowenen ab und schubst sie anschließend zurück in ihr Stromystem. Rechts steht 342 005 mit dem D 481 (Ljubljana-Rijeka), anschließend wird die 1141 auch diese Lok nach Slowenien zurück schubsen, ehe sie mit allen zehn Wagen nach Rijeka starten wird.   X
Abends ging es dann mit dem „Retro Istria“ (einmal mehr ein Erlebnis für sich!) in Richtung Balaton.    

Sonntag, 27. Auugust 2023

   

Da wir „zufälligerweise“ am BalatonRetroWochenende in der Ecke waren, verließen wir den Istria recht zeitig und genossen den Rest vom Sonntag in historischen Zügen bei schweißtreibenden Temperaturen (knapp an die 40 Grad). :-)

   

Das einzige Eisenbahnfoto des Tages zeigt M61.020 mit dem R 19776 (Balatonfüred-Tapolca) bei Tapolca.

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Montag, 28. August 2023

   

Am Montag (28.03.23) ging es mit einem irischen-polnischen Billigflieger in aller Herrgottsfrüh nach Sofia, hatten wir in diesem Sommer doch Bulgarien zum Fuzzland erkoren. Da Andreas und Jens erst in drei Stunden landen würden, gönnten wir uns am Flughafen noch ein kleines Frühstück und nahmen uns dem Projekt Mietwagen an. Während die Premiummarken wie üblich im Terminalgebäude versammelt waren, gab es für Kunden von TopRentaCar erst einmal einen 10minütigen Shuttle zum Containerbüro. Dort ging es dann nochmals über eine Stunde, weil der Laden irgendwie gar nichts gebacken bekam, aber schlußendlich hielten wir den Schlüssel eines brandneuen Tiguan in den Händen – tolles Auto!  

Nachdem wir die zwischenzeitlich gelandeten Jungs am Flughafen aufgegabelt hatten, ging es ab auf die Autobahn. Wir wollten mal in Richtung Osten – da heute aber sieben Sonnen am Himmel standen, sahen wir von einem Gewaltritt bis Dobrich zur 232 ab. War da nicht irgendwo noch eine Strecke, auf der bei Triebwagenmangel gerne mal lokbespannte Züge fuhren? Bei DSO waren die Wochen zuvor einige Fotos aufgetaucht. Nur: Wie war der Stand heute? Wir entschieden uns fürs Motto „Versuch mal klug“ und steuerten die Strecke Trojan-Levski an.

   

Bingo! Wir hatten Glück und auch heute war kein Triebwagen im Einsatz. Wir standen am Bahnhof  Letnica und fuzzten 55 143...

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… mit dem mit dem R 24225 (Levski - Trojan)...

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... bis Chavdartsi hatten wir den Zug wieder eingeholt...

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... und noch etwas Kunst...

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... dank des massiven Kühlwasserverlusts (an jedem Halt wurde nachgekippt!) waren Verfolgungen überhaupt kein Problem und die Kameras klickten auch bei Aleksandrovo...

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... Doyrentsi... 

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... Kazachevo...

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... Ablanitsa...

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... Leshnitsa...

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... und Dobrodan.

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In Trojan wurde der Wagen umfahren und es sollte wieder zurück nach Levski gehen. Die Kühlprobleme sorgten wohl dafür, daß die Rückfahrt mit einer knappen halben Stunde angetreten wurde. Wir wollten mal versuchen, solange mitzuhalten, bis die Sonne aufgab...

   

... und so positionierten wir uns noch auf Trojaner Gemarkung. Keine Angst, die Sache mit dem Hund ging gut aus – der scheint das Spiel wohl öfter zu spielen! :-)

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Weitere Aufnahmen entstanden abermals bei Dobrodan...

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... Ablanitsa...

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... und in Lovech.

 
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Wir brachen an dieser Stelle ab, wollten mir am nächsten Morgen doch bei der Dobrich-Ludi tätig werden und bis dahin waren noch ein paar Kilometer in den Asphalt zu brennen.

   

Dienstag, 29. August 2023

   

Heute wachten wir in einem eher zwielichtigen Hotel in Shumen auf. Geschlafen hatten wir gut, nur daß der Wecker einmal mehr in aller Herrgottsfrüh klingelte, nervte mal wieder. Schon deutlich vor Sonnenaufgang waren wir wieder on the road...

   

Unsere erste Anlaufstelle war der Bahnhof Valchi Dol. Wir sehen hier 07 126 mit dem R 2637 (Varna - Dobrich), der zweite Wagen stellt den Kurswagen aus Sofia dar..

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... nach einer kurzen Pause ging es lautstark weiter...

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... kurz vor Dobrich klickten die Cams erneut.

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In Dobrich stand neben einem Zugnummernwechsel eine knapp einstündige Pause auf dem Plan. Diese Zeit nutzten wir, um uns wenigstens ein kleines Frühstückchen reinzuschaufeln. Doch pünktlich zur Abfahrt der Ludi waren wir wieder parat!

   

Hier befanden wir uns noch auf Dobricher Stadtgebiet...

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... eine halbe Stunde später erwarteten wir den Zug, welcher sich nun R 28220 (Dobrich - Kardam) nannte, bei Ravnets...

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... und abermals bei General Toschewo.

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Nun war die Reise nun zu Ende – fünf Kilometer vor der Grenze zu Rumänien endete der Zug im 1300-Seelen-Örtchen Kardam...

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... und machte sich umgehend... X  

... für die bald anstehende Rückfahrt bereit...

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... zwanzig Minuten nach der Ankunft wurde schon wieder Segel gen Dobrich gehisst. Nun nannte sich die Eisenbahn R 28221 (Kardam-Dobrich)….

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... und wurde kurz nach Kardam ein weiteres Mal gefuzzt.

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Aufgrund seiner interessanten Optik steuerten wir in Dobrich direkt den Hauptbahnhof an…

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... voila!..

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... und nochmals mit ohne Turm.

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Wie auch bei der Nordfahrt wurde in Dobrich die Zugnummer gewechselt…

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... in General Kiselovo lautete sie R 28205 (Dobrich - Varna)...

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... und auch im Bf Suvorovo klickten die Cams.

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So, nun war die Messe aber gelesen: Es war heiß, hochlichtig und die Dieselpiste war sowieso gleich zu Ende. Wir beschlossen unsere Vorräte aufzufüllen und uns in einen hübschen Biergarten zu verschieben – die nächste Zugbewegung stand immerhin erst in vier Stunden an (von einem Desiro mal abgesehen). Und nachdem die Hotelversorgung hier in der Ecke nicht die beste war (Yannick hatte erst ein paar Monate zuvor Horrorgeschichten über Hotels an Kühlschrankfriedhöfen oder so ähnliches erzählt *g*), wollten wir uns zeitig kümmern. Und richtig, ganz einfach war das Unterfangen nicht. Am besten wäre man an den Goldstrand durchgezogen, aber den Weg wollte keiner mehr machen. Oder aber man würde sich um das eine Hotel kümmern, das laut booking ausverkauft war. Markus erbarmte sich und rief einfach mal auf Verdacht dort an. Ja klar habe man noch Zimmer, aber heute sei Ruhetag und deshalb nicht buchbar. Aber alles kein Problem, kommt vorbei. Also hingefahren, Schlüssel übernommen und gleich bezahlt.

Zurück zur Bahn: Nachmittags wurde ein ähnliches Programm gefahren wie morgens: Der Zug kam nun als Regio aus Varna und fuhr mit Zugnummernwechsel hoch bis Kardam, um dann (ebenfalls mit Nummernwechsel) wieder zur E-Piste runterzufahren – der Schlafwagen ging in Poveljanovo dann auf den Nachtzug nach Sofia über.

   

Um kurz vor fünf waren wir dann bei Suvorovo wieder an der Strecke. Ah, in Varna wurde die Lok getauscht, nun war 07 106 fürs Vorankommen des 28204 (Varna-Dobrich) zuständig.

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Bis Dobrich hatten wir den Zug wieder eingeholt, aber es reichte dann nur für einen kleinen Wolkenschaden, sodaß wir das Bild hier nicht zeigen.    

Erst kurz vor Kardam waren wir nochmals erfolgreich, für die Statistiker: R 28222 (Dobrich - Kardam).

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Nun kratzte die Sonne schon wer am Schmodder und die Lok musste in Kardam ja abermals umlaufen. Da es uns hier im Nix aber durchaus gefiel und wir sowieso nichts mehr zu tun hatten, blieben wir einfach mal.

   

Und ja, so schlecht war die Entscheidung wirklich nicht!

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07 106 hatte mit dem R 28223 (Kardam – Dobrich) den Startbahnhof erst vor wenigen Minuten verlassen.

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Nun gab es noch ein leckeres Abendessen, ehe wir uns in unser Hotel Complex Barite in Chernevo zurückzogen. Falls mal jemand in die Verlegenheit kommt: Wir können das Hotel absolut empfehlen: Gepflegte Anlage, saubere Zimmer und eine herrliche Ruhe für einen top Preis.

   

Mittwoch, 30. August 2023

   

Heute wachten wir in einem Hotelkomplex bei Chernevo auf. Die Wetteraussichten waren überall nur soso-lala, sodaß wir beschlossen, einfach nochmals mit der 07 anzufangen und dann zu schauen, was geht.  

Wir stellten uns an einem Bahnübergang bei Oborishte auf – aber hier war Nebel. Viel Nebel. Und so durchfuhr die Ludi die Stelle mit ohne Licht und taucht hier deshalb überhaupt nicht auf. Irgendwo hatten wir gelesen, daß mittwochs gerne mal ein Güterzug dem „Nachtzug“ folgen würde und so warteten wir einfach mal (ein Fehler – Hobbykollege Sven meldete später, daß nordwärts Sonne gewesen wäre). Der Güterzug kam natürlich nicht, aber zumindest ein Regio sollte noch kommen...
   

... der entpuppte sich erwartungsgemäß als Desiro und hieß R 28200 (Varna - Dobrich).

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Auf eine Verfolung „nur wegen eines Desiros“ hatten wir keine Lust, zumal uns eh nur die Stellen eingefallen wären, die wir gestern bereits mit dem Lokbespannten schon umgesetzt hatten. So blieben wir in der Ecke...

   

... und erwarteten die Rückfahrt des Desiros bei General Kiselovo.

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Nun wollten wir uns noch etwas um die Ludi kümmern, solange noch halbwegs Wetter war.

   

Wir stellten uns bei Donchevo auf und erlegten 07 106 mit dem R 28205 (Dobrich - Varna) in der Einfahrt Donchevo...

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… wie auch in der Ausfahrt.

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So, die Ukrainerin war nun weg. Was nun? Das Wetter war zunehmens am Abkacken, sodaß uns hier nichts mehr hielt. Nur war die Wetterprognose auch die nächsten Tage nirgends makellos – wir beschlossen, uns langsam wieder nach Westen zu verschieben. Da uns das Schauspiel auf der Trojan-Piste so gefallen hat (und uns bislang noch Morgenmotive fehlten), fuhren wir einfach mal in diese Richtung.

Wir buchten uns im Hotel Bile direkt in Trojan ein und waren im Prinzip zufrieden. Die Jungs erhielten ein ruhiges Zimmer nach hinten raus, während Martin den „Poolblick“ gewonnen hatte. Keine Ahnung wer der Meinung war, daß die Strahler die ganze Nacht über leuchten mussten, aber besonders toll fand der Hausgast das nicht...

   

Donnerstag, 31. August 2023

   

Heute bestätigte der Blick aus dem Fenster, was der Wetterbericht vorhergesagt hatte: Wolkig, aber nicht aussichtslos. Wir ließen das Gepäck mal in den Zimmern und fuhren dem Regio aus Levski entgegen...

   

... bei Dobrodan stellten wir uns auf und hofften einfach mal. Und wir hatten sogar Glück - die Sonne lugte zaghaft hervor, als uns 55 116 mit dem R 24221 (Levski - Trojan) passierte.

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Das war uns alles dann aber irgendwie doch zu zäh und wir schenkten uns die Rückleistung, zumal es auch noch zu regnen begann. Stattdessen ging es zurück ins Hotel, war doch das Frühstück im Preis inbegriffen. Es war „ok“, aber leider leider war der Kaffee mehr oder weniger ungenießbar und Fruchtsaft sollte extra bezahlt werden (das ist hier ja fast wie by Ryanair).  

Das Wetter war zwischenzeitlich etwas besser geworden, aber nützt das, wenn erst wieder mittags Zugverkehr ansteht. Wir zogen uns auf die Zimmer zurück und nutzten den recht späten Check-out bis zur letzten Minute aus. Wieder fuhren wir dem Regio gen Levski entgegen, aber auch mittags war die Sache nicht ganz einfach...

   

... nach zwei fails klappte es in Ablanica endlich, wieder ist es die Garnitur vom Morgen. Aber der Himmel trügt, in unseren Rücken war es bei weitem nicht so blau. :-)

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Der Zug stand nun eineinhalb Stunden in Trojan herum und fuhr anschließend im Gegenlicht zurück, sodaß wir uns entschlossen, in Trojan nach einer Kleinigkeit zu essen zu suchen. Da Trojan touristisch durchaus etwas zu bieten hat, war die Suche schnell zu Ende. :-)  

Unser nächstes Ziel war der nächste Regio aus Levski (nun waren zwei Garnituren im Einsatz). Da wir diesen Umlauf noch nicht gesehen hatten, hofften wir einfach mal, daß auch er mit einer Lok bestückt wäre.

   

Treffer! Auch im Umlauf II war eine 55er – dieselbe wie bereits vor drei Tagen. Die geöffneten Motorraumabdeckungen lassen aber nicht darauf schließen, daß da bereits etwas repariert worden wäre. :-)

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Wir brausten nach Doyrentsi, wo die Kreuzung mit dem Regio aus Trojan anstand...

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... bis Ablanitca hatten wir den Regio wieder eingeholt.

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Nun stand nur noch die Rückfahrt auf dem Programm. Und leicht machten es und die Wolken wieder nicht – wir sehen 55 143 mit dem R 24226 (Trojan - Levski) in Lovech.

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Unser Plan sah nun vor, mittelfristig Westen vorzurücken. Wir wollten noch an der Rhodopenbahn tätig werden, und manche Mitfotografen drängten geradezu zu einem Besuch der Dieselpiste Dimitrovgrad-Nis. Doch für Morgen war rund um Karlovo Wetter angekündigt, und Chefplaner Markus hatte da ein Motiv, das er unbedingt haben wollte. Koste es was es wolle! :-) 

So fuhren wir mal in Richtung Karlovo, was auf der anderen Seite es Balkangebirges liegt. Wenig überraschend nutzten wir den Trojan-Paß, auf dessen Gipfel sich ein toller Blick...
   

... in alle Richtungen bot. Und nein, dies ist weder ein Werbefoto für VW noch für TopRentaCar – der Mietwagen stand nur zufällig da. :-)

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Monument „Arch of freedom“.

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Hotelplaner Martin fand da ein wunderbares Schloß, das Zimmer zu noch einigermaßen eträglichen Kosten anbot. Wer kann schon von sich behaupten, in einem Schloß übernachtet zu haben! Nach dem Einchecken gingen wir noch rüber ins Restaurant. Wir meinten ja, wir müssten ob der noch mediteranen Temperaturen draußen speisen, aber es blies ein derartiger Wind, daß wir einstimmig beschlossen, daß sich das nicht ausgeht ins Innere ziehen mussten (westlich zog ein starkes Gewitter vobei, das am Wind sicher nicht ganz unschuldig war). :-)

   
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Freitag, 01. September 2023

   

Heute wachten wir in einem Schloßhotel bei Karlovo auf (ein bisschen Dakadenz muß ab und an schon sein!). Frühstück gab es leider keines, war das Wetter doch zu schön und Markus schon ganz aufgeregt, ob sich denn „sein“ Motiv ausgehen würde. :-) 

Deutlich vor 8 schlugen wir schon in Klisura auf, falls das Wunschmotiv -aus welchen Gründen auch immer- nicht umsetzbar wäre.

   

Doch die Sorgen waren unbegründet, alles bestens! Wir sehen eine unbekannt gebliebene 44er mit dem R 30111 (Sofia – Karlovo), welcher laut vagonweb heuer zur Desiro-Planleistung mutiert ist. :-(

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Zwischenzeitlich „ploppte“ ein Güterzug auf, welcher sich um Zulauf auf uns befand. Wir suchten nach einer passenden Stelle...

   

... und wurden im Bahnhof Rozino fündig. Um kurz nach 9 passierte uns dann der Güterzug mit der führenden 046 028...

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... für den nachfolgenden R 3621 (Sofia - Burgas) mit 80 051 blieben wir dann auch gleich hier.

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Ein Regio stand hier noch unserem Zettel. Es war 31 007 als R 30121 (Sofia - Koprivshtica) und wir standen nahe Hristo Danovo

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 Zwischenzeitlich wurde auch der Beschluß gefaßt, was wir in den nächsten Tagen machen werden. Zur Auswahl stand neben der Rhodopenbahn auch die internationale Güterzugmagistrale von Dimitrovgrad nach Nis, aufgrund derer wir extra einen Mietwagen nahmen, mit dem wir auch nach Serbien reisen durften. Die bei Ms (also Martin&Markus) waren absolute Verfechter der Magistrale, wohingegen Jens das ganze eher amüsiert zur Kenntnis nahm („ihr und eure blöden Güterzüge“; „da fährt doch eh nix“) und lieber in die Berge gefahren wäre. Andreas sah es realistischer („alles kann – nix muß“).

 Schlußendlich einigen wir uns darauf, zwei Tage in „Dimitrovgrad-Nis“ zu investieren. Bis dorthin waren es zwar „nur“ 200 Kilometer, aber dazwischen lag blöderweise noch eine EU-Außengrenze. Wie befürchtet, zog sich das Prozedere dann auch ewig hin, war doch gefühlt die halbe Türkei zurück auf dem Weg nach Deutschland (in der Gegenrichtung war fast kein Stau).

Kurz zur Strecke: Über die aktuell noch eingleisige, nicht elektrifizierte Bahnstrecke Dimitrovgrad-Nis läuft eine nicht unerhebliche Anzahl an internationalen Güterzügen. Seit der „coronabedingten“ Einstellung des BalkanExpreß hält lediglich der saisonal verkehrende OptimaExpreß die Fahne des Personenverkehrs hoch. Das ist allerdings auch kein Wunder, die Strecke befindet sich in einem mehr als erbärmlichen Zustand. Auf großen Teilen der Magistrale wird kaum mehr als 20km/h gefahren, über Weichen gehts gerne auch mal im Schritttempo – es verwundert also nicht, daß die Züge für die nicht einmal 100 Kilometer gut und gerne drei bis vier Stunden benötigen. Zwischenzeitlich begannen stellenweise Modernisierungsarbeiten, sodaß die Strecke nur noch an drei Tagen pro Woche in Betrieb ist (wenn wir das richtig verstanden haben). Eingesetzt wird eigentlich alles, was Räder hat: Kennedies, Taucherbrillen, Ludmillen, Kutter…

Um 16 Uhr trafen wir in Ciflik ein. Hier wollten wir es uns am Bahnhof gemütlich machen und hoffen, daß möglichst bald ein Zug von Dimitrovgrad her kommen würde. So richtig glaube das ja niemand, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Und tatsächlich, nach nicht allzu langer Zeit brach im Bahnhof Hektik aus!

   

Bingo! Ein paar Minuten später rumpelte...

   

... 661 325 mit einem (türkischen?) Schiebewandwagenzug an uns vorbei.

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Nun aber hinterher! Viel Verkehr war auf der Straße nicht, sodaß wir gut vorankamen. Trotzdem waren wir noch ein bisschen unsicher, ob die geplante Verfolgung bis Bela Palanka auch funktionieren würde. Irgendwie fehlte da noch die Erfahrung. :-)    

Aber alle Sorgen waren unbegründet, der Pkw wurde auf der Brücke parkiert (s.o.; viel los war nicht) und es wurde Position bezogen. Cooles Motiv!

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Natürlich wurde abermals die Verfolgung aufgenommen und bei Crvena Reka...

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... klickten die Cams erneut...

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... sehr zum Leidwesen der Lokführer. Aber da müssen se jetzt durch! ;-)

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Wir fuhren nach Niška Banja, aber der Zug brauchte durch die Schlucht bis dahin so lange, daß es sich die Sonne mittlerweile im Schmodder gemütlich gemacht hatte. Na gut, dann halt eine Gegenlichtaufnahme von einem Güterzug, welcher dort zur Kreuzung stand. Zuglok war 60 1703.

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So, das wars für heute. Wir entschieden uns, an einem Imbiß neben der Hauptstraße zu Abend zu essen. Nachdem Konversation anfangs eher mies war (wir sprechen kein Serbisch, und die Locals kein Englisch), handelte der Wirt balkantypisch pragmatisch: Er rief seinen Sohn zuhause an, der fünf Minuten später auf der Matte stand und uns in Englisch bediente. Daß das Essen (Balkanplatte!) dann auch noch perfekt war, steht außer Frage! :-) 

Zwischenzeitlich wurden Zimmer im Hotel Freya, welches sich leicht außerhalb von Nis an einem Berg befand, geordert. Schöne location, toller Ausblick (wenn wir nicht nur nachts da gewesen wären). Alles tiptop und wir mussten nicht ins Getümmel von Nis rein... :-)  

   

Samstag, 02. September 2023

   

Da wir am Abend schon bezahlt hatten, konnten wir das Hotel morgens nach einem Blick aus dem Fenster schon zeitig verlassen. Die Planung sah vor, sich kurz nach dem Güterbahnhof Nis aufzustellen und mit einem potentiellen Ostfahrer mitzufahren. Wir standen um 7 Uhr parat, aber es tat sich nichts. Absolut nichts. Es wurde 8 Uhr und es tat sich – nichts. Es wurde 9 Uhr und ja ja blabla – Jens saß hinten im Auto und ward seiner Skepsis bestätigt. Tja, so ist das eben mit der Güterzugfotografie.

 Irgendwann begann es dann zumindest aus der falschen Richtung zu rollen. War jetzt nun auch nicht toll, aber die Theorie einer heutigen Baustelle mit Streckensperrung war widerlegt. Nach dem vierten Güterzug aus Dimitrovgrad wollen wir eigentlich schon aufbrechen, als sich die Bahn dann doch noch erbarmte und uns endlich einen Güterzug in die richtige Richtung schickte! Auch wenn zwischenzeitlich Hochlicht war, wurde die Chance am Schopfe gepackt!

   

Die erste Zugbewegung in die richtige Richtung nach fünf Stunden Rumstehens: 753 781 mit einem Schiebewandwagenzug in Nis...

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... bis Crveni Breg...

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...  hatten wir ihn natürlich wieder eingeholt.

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Auch wenn die Lichtverhältnisse für Ostfahrer zwischenzeitlich nicht mehr so prickelnd waren, wollten wir in weiter verfolgen, doch ein entgegenkommender Containerzug weckte unser Interesse! Angehalten und umgedreht – mit dem geht mehr! Wir fuhren zurück nach Ostrovica an den Bahnhof, wo wir den Fahrdienst erst einmal leicht verwirrten (was will denn da ein Auto mit vier Westeuropäern an meinem Bahnhof?!). Eine gemeinsame Sprache fanden wir wieder keine, aber mit Hand&Fuß konnten wir ihm klarmachen, was wir wollten und auch ein Standpunkt auf dem (damals noch abgeklemmten) Ausweichgleis stellte für ihn kein Problem dar.

   

Und so rumpelte wenig später 742 028 mit ihrem Containerzug an uns vorbei. Bei der Eisenbahnfotografie hat man ja eigentlich selten Angst ums Leben, aber hier waren wir froh, als der Zug vollständig vorüber war: Es dürfte ja seinen Grund haben, warum er keine 20 km/h auf dem Tacho hatte und die Geräusche aus dem Ober- und Unterbau machten das Vertrauen in den Bahnverkehr jetzt auch nicht wirklich größer... :-)

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... ab ins Auto und gemütlich hinterher. In der Schlucht hatten wir keine Chance mehr, aber in der Einfahrt von Niška Banja klickten die Cams erneut.

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Niška Banja war quasi der letzte Bahnhof vor dem Stadtgebiet von Nis, sodaß eine weitere Wiederholung weder Spaß noch Sinn ergab. Von Nis her sahen wir aber die Kennedy vom Vortag, wieder mit einem H-Wagen-Zug am Haken. Ui, hinterher! Wir stellten uns uns bei Pirot auf. Und wir warteten, und warteten und warteten. Wir hatten schon die Befürchtung, die GM hätte einen Schaden erlitten oder war irgendwo in den Bach geflogen, als aus der Gegenrichtung eine Brille daherdieselte. Ah jetzt ja, die mussten in Pirot kreuzen!    

Dann endlich war es so weit! :-)

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 Nun wollten wir aber der Brille hinterher, obwohl die schon gut Vorsprung hatten. Aber auf der Straße war wieder wenig los und wir kamen zügig voran.

   

In Bela Palanka hatten wir den Containerzug wieder eingeholt...

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... dort stand auch schon die nächste Kreuzung auf dem Programm...

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... 647 009 war mit Gaskesseln auf dem Weg gen Dimitrovgrad.

 
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Es war nun halb 7 und hier war die Messe gelesen. Für morgen brachten die Apps kein Wetter mehr für die Region, was nun? In den Rhodopen hingegen sollte die Sonne zumindest mal an den nächsten eineinhalb Tagen noch scheinen. Also ab dahin! Die Fahrt in die Berge verlief ereignislos, selbst der Grenzübertritt war dieses Mal ein Kinderspiel, sodaß wir um 23 Uhr an einem Hotelkomplex in Bansko eintrafen.    

Sonntag, 03. September 2023

   

Der Blick um halb6 aus dem Fenster war vielversprechend – hatten die Wettervögel doch tatsächlich recht! Wir packten unsere Siebensachen zusammen und wollten auschecken. Blöderweise war an der Rezeption nur der Nachtportier und der war nicht ganz so firm, was Abrechnungen anbelangt. Wir bezahlten dann mal irgendwas, auch wenn gleich klar war, daß das deutlich zu wenig war. Aber egal, die Sonne war am Aufgehen und wir mussten JETZT weg (die Tagschicht hat sich dann später noch gemeldet und wir haben den noch ausstehenden Betrag selbstredend umgehend überwiesen)! :-)

   

Wir fuhren ein halbes Stündchen bis zum Thermalbad von Jakoruda, wo wir 75 006 mit dem R 16102 (Dobrinishte - Septemvri) erwarteten...

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... bis zur Ausfahrt des Bahnhofs Jakoruda hatten wir den Zug wieder eingeholt...

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... bei Cherna Mesta klickten die Cams ein weiteres Mal...

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Nun starteten wir zur weiteren Verfolgung nach Avramovo. Hier war aber mal wieder so eine nervige (sagen wir mal) Ar*chl*chwolke unterwegs. Strahlend blauer Himmel aber ein paar Fetzen direkt vor der Sonne. Und das über Minuten und Minuten!

   

... da es aber noch wichtige Dinge zwischen der Fahrdienstleitung und dem Zugpersonal zu klären gab, verzögerte sich die Abfahrt um wenige Minuten – was uns dann wohl den Hintern rettete, weil zum Auslösezeitpunkt hatten sich die Wolkenfetzen Gottseidank verzogen!

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Das war doch nun mal schön anzuschauen! :-)

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Anstatt einer weiteren Verfolgung fuhren wir zurück gen Bansko. Wir wollten uns dort dem Razlog-Pendel widmen und die Garnitur dann auf ihrem weiteren Weg begleiten.

   

Hier steht 75 005 mit dem R 16231 nach Dobrinishte...

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... in Razlog zur Abfahrt bereit...

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... kurz vor Bansko hielten wir dem Zug unsere Cams erneut entgegen...

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... nach Bansko dann abermals.

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Nach dem Umsetzen in Dobrinishte ging es für die 005 auf große Reise nach Septemvri. Wir erwarteten sie bei Gulijna Banja...

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... und ein zweites Mal nahe General Kowatschew.

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Wir ließen eine weitere Verfolgung bleiben und übernahmen quasi den Gegenzug aus Septemvri...

   

... welcher mit 75 009 gleich 2Mal... 

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... am Bahnhof bei Cherna Mesta gefuzzt wurde...

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... wenn schon mal Wetter ist, dann musste natürlich jede Möglichkeit für Fotos genutzt werden...

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... und so wurde eine Verfolgungsjagd gestartet (aber keine Angst, bei dem Geschleiche der Rhodopenbahn waren wir weit davon entfernt, daß sich die Rennleitung für uns interessiert hätte *g*). Weitere Aufnahmen des R 1661 (Septemvri - Dobrinishte) entstanden bei Yurukov...

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... nahe Dagonov...

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... im Bahnhof von...

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... Belitza...

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... bei Razlog...

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... und abschließend im Bahnhof Bansko.

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Nun wären eigentlich eineinhalb Stunden Zeit gewesen, die wir für einen Mittagssnack nutzen wollten (Frühstück fiel heute ja aus). Kurz zusammengefaßt: Die kleine Kneipe war mit den Bestellungen der vier Deutschen heillos überfordert. Da nach einer Stunde war noch immer nichts auf dem Tisch, ließen wir uns alles einpacken und verspeisten es später im Auto. Denn wie gesagt: Wenn schon mal Wetter ist, muß jeder Handgriff sitzen und NOCH waren Chancen auf Sonne da...

   

... und die wollten wir für die Rückfahrt der 009 nutzen. Das erste Foto entstand im Dunstkreis von Bansko und man sieht schon deutlich, die Wolken nahmen langsam aber sicher überhand.

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... ein weiteres Foti klappte dann noch bei der Festung Brest (so hat zumindest Andreas den Ort betitelt – der Autor dieser Zeilen konnte dies nicht verifizieren).

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Nun war Licht aus und der Tag endete früher, als eigentlich erhofft. Wir fuhren Richtung Bansko, wo wir uns im Kempinski eingemietet hatten. Den Luxusbunker wählten wir bewußt, weil wir hier vor ein paar Jahren schon einmal im Rahmen einer Mitfahrt übernachteten und das Wetter nun für den nächsten Tag mehr als grauselig werden sollte, sodaß etwas Erbauung im Sinne eines ordentlichen Schwimmbads nicht das Schlechteste wäre.

Der spätnachmittägliche Blick aus dem Fenster war dann auch nicht sehr erbauend – die Wolken lösten sich nicht auf, sodaß wir die Fototour an dieser Stelle beendeten. Für den nächsten Tag war landesweit nicht mit Sonne zu rechnen, unser Flug war erst für übermorgen terminiert: Was nun? Wir beschlossen, einfach noch einen Tag in den Rhodopen zu bleiben. Und die Vorhersagen hatten Recht, es schüttete wie aus Kübeln. Wir entschieden uns, ein bisschen mit der Rhodopenbahn mitzufahren, aber so richtig Spaß machte das so auch nicht. Nachdem wir wieder im Hotel waren, ließen wir den Tag noch entspannt sehr ausklingen - war ja schließlich Urlaub. :-)

Was bleibt als Resümee: Die paar Tage Bulgarien (und Serbien) waren toll. Bis auf einen recht übel gelaunten Lokführer in Serbien haben sich eigentlich alle gefreut, Fotografieren war nirgends ein Problem. Schade war nur daß instabile Wetter. Während die 55er und die Ludi eigentlich vollumfänglich dokumentiert wurden, wären 3/4 der Reisegruppe gerne noch etwas zwischen Nis und Dimitrovgrad aktiv gewesen und 4/4 finden, daß wir bei der Rhodopenbahn einen guten Grundstock gelegt haben, aber da wäre mehr gegangen...

   

Dienstag, 05. September 2023

   
Heute stand die Rückgabe des Mietwagens an. Da unser Flug aber erst nachmittags ging, kosteten wir die uns zugestandene Zeit im Hotelzimmer voll aus und starteten mittags gen Sofia. Unterwegs wurde das Wetter deutlich besser, sodaß wir unterwegs noch einen kleinen Stopp einlegten. Von den erhofften Güterzügen zeigte sich zwar leider keiner..    
... aber 80 035 mit dem R 5623 (Sofia - Blagoevgrad) in Dolni Rakovec nahmen wir dann doch noch mit. X  
Für alle, die es interessiert, wie es weiterging: Zwei Tage später starteten wir von Villach aus mit dem OptimaExpreß auf eine eindrucksvolle Reise quer über den Balkan bis Edirne, und ab dort mit einem Bölgesel bis Istanbul.    

 

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