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Spanien & Portugal 2023

 

    T K
     

Im Frühjahr 2023 stellte sich die Frage, was man in den angemeldeten freien Tagen anfangen sollte. Obwohl der Winter ja nicht sonderlich hart war, sehnte man sich trotzdem nach etwas Sonne und Wärme und so fiel die Wahl auf die iberische Halbinsel. Das Hauptaugenmerk sollte eigentlich auf Portugal liegen, aber irgendwie fanden wir keine halbwegs bezahlbaren Flüge, die in unseren Zeitslot passten (ja, Freitag und Osterferienbeginn sind auch nicht die besten Voraussetzungen). Schlußendlich buchten wir bei Eurowings zwei Plätze im Frühflug (ich hasse Frühflüge!) von Düsseldorf nach Malaga. Malaga deshalb, weil zum einen der Preis stimmte und wir zum anderen etwas flexibler wären, was das Wetter anginge.  

Die nachmittägliche Anreise nach Düsseldorf versemmelte DB Bahn mal wieder astrein, aber die Zeit reichte abends noch, um die Koffer abzugeben – dann bleibt uns das morgens zumindest erspart.

   
Samstag, 01. April 2023    

Der nächste Morgen startete deutlich zu früh und um halb5 schlugen wir am Flughafen auf. Durch das Sicherheitsgedöns waren schnell durch, sodaß noch genügend Zeit blieb. Der Flug in der rammelvollen A319 erfolgte mit plus60, war aber ansonsten ereignislos. Onkel Europcar war schnell gefunden und wir wollten unseren gebuchten Chinesen (man wollte damit auch mal Erfahrungen sammeln) in Empfang nehmen. Chinesisch war heute aus, sodaß uns ein kleiner Tschechen-SUV angeboten wurde. Eigentlich vollkommend ausreichend, aber das Angebot, für nur „ne Handvoll Euro“ einen rassigen 200 PS-Italiener fahren zu dürfen, konnten wir dann doch nicht ausschlagen, und so verließen wir den Flughafen mit einem Alfa Stelvio unterm Hintern. :-) 

In Malaga herrschte schönstes Frühlingswetter, Sonne und über 20 Grad. Sehr schön! Was weniger schön war, waren die Wetterprognosen für Portugal für die nächsten beiden Tage. Wir entschieden uns, einfach mal hier in der Ecke zu bleiben, auch wenn Spanien bislang eigentlich nicht auf unser to-do-Liste stand (warum eigentlich nicht fragen wir uns seitdem). Hier gabs Zugverkehr und Sonne satt. :-)

   

Nachdem wir ein paar Vorräte im Auto gebunkert hatten, stellten wir uns bei Campillos an die Dieselpiste ohne große Ahnung, was uns hier begegnen würde. Der Anvisierte MD 13065 (Algeciras-Antequera) kam spät (+30) und entpuppte sich als 598 010…

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... der zweite Mann wartete ein paar Meter weiter.

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Da es das hier mit dem Zugverkehr nun b.a.w. war, wechselten wir rüber zur Schnellfahrstrecke. Bei Los Perez knipsten wir zwei 103er als AVE 2122 (Madrid-Malaga).

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Der nächste Programmpunkt war nun erst wieder der nachmittägliche Talgo. Dieser verkehrt von Algeciras nach Madrid und wird bis Antequera-Santa Ana von einer 334 gezogen. Dort wird dann umgespurt und ein Eurosprinter übernimmt bis zum Endbahnhof. Der Gegenzug kommt zeitgleich in Antequera an, sodaß man beide Zugläufe mit insgesamt zwei Loks fahren kann. Bis vor wenigen Jahren gab es auch noch ein morgendliches Zugpaar, welches aber leider gestrichen wurde.

 Durch diverse DSO-Beiträge wussten wir, daß der „place to be“ für diesen Zug bei Almargen sein würde - und so fuhren wir rechtzeitig dorthin. Natürlich waren wir viel zu früh da, sodaß genügend Zeit für Motivkunde blieb: Ja, da ging definitiv etwas!

   

Um kurz nach 5 war es dann endlich so weit und 334 011 trat mit dem IC 9331 auf die Bühne.

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Eigentlich wollten wir noch den Gegenzug machen und auch „von hinten“ wäre noch ein Regio möglich gewesen. Eigentlich sind wir es ja gewöhnt, daß es mittags zu quellern beginnt und sich die Wolken gegen Abend wieder auflösen. Hier und heute war es aber gerade andersrum! Auch wenn es auf dem Foto nicht so aussieht, begann schlag halb6 das große Wölken. Wir schauten uns die Züge dann noch an, aber fototechnisch ging nichts mehr.

 Und nun? Das Wetter für Portugal war (noch) eher so semi, sodaß wir beschlossen, noch einen Tag hier zu bleiben. Nach einer längeren booking-Suche fanden wir dann doch noch ein Zimmer im „Mollino de Saydo“: Ein eher einfaches Hotel, das vorwiegend von Briten in Beschlag genommen wurde (Gibraltar läßt grüßen). Keine Ahnung, wie die sich mit dem Rezeptionisten verständigten, konnte er doch kein Wort Englisch, sodaß der checkin bei uns mit Händen und Füßen vonstatten ging.

Fürs Hotelrestaurant waren wir wohl zu spät, in der näheren Umgebung war auch nichts geifbar, sodaß wir beim örtlichen Burgerbrater (der mit dem goldenen M!) landeten. Ja, genau hierfür sind wir nach Spanien gefahren… :-)

   
Sonntag, 02. April 2023    

Der Blick aus dem Hotelfenster sah sehr verheißungsvoll aus, es war sternklar. Also eingepackt und aufgesattelt. Der Plan für heute war, uns etwas um die Schnellfahrstrecke zu kümmern und abends nochmals die gestern ausgefallenen Motive bei Almargen zu versuchen.

   

Wir fingen bei La Roda an, wo uns als erstes ein Pendolino als AV 8275 (Sevilla-Granada) vor die Linse fuhr...

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... den nachfolgenden AV 8085 (Sevilla-Malaga) machten wir ein paar Meter weiter...

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... zwanzig Minuten später kam als AVE 2076 (Madrid-Granada) um die Ecke geschossen.

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Nun war eine Stunde Ruhe angesagt, die wir nutzten, um nach Los Carvajales zu wechseln. Dort chippten wir einen weiteren Pendolino als AV 8295 (Sevilla-Granada).

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Markus hatte noch ein Motiv im Köcher, das er unbedingt umsetzen wollte, auch wenn die Hochlichtklingel massiv schrillte. Wir fuhren also nach Casa Blanquilla...

   

... und warteten auf AVE 2092 (Madrid-Malaga), welcher aus zwei 103ern gebildet war.

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Jetzt war aber Mittagspause angesagt, die wir damit verbrachten, uns endlich mal etwas Spanisches zwischen die Kiemen zu schieben. Anschließend wollten wir uns wieder in Richtung Almargen für den nachmittäglichen Talgo aufmachen. Unterwegs entdeckten wir aber noch ein hübsches Motiv und auch ein passender Zug war trotz Sonntagsfahrplan schnell gefunden. Also raus ausm Auto und aufgestellt!

   

Wir stehen bei El Chorro und fotografierten... 

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... einen unbekannt gebliebenen Triebwagen als MD 35905 (Malaga-Sevilla). Das hatte ja fein geklappt! :-)

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Der Bahnhof von Setenil ist zwar durchgeschaltet, wird aber noch von Formsignalen gesichert. Alleine dies war schon ein Grund, dort mal vorbeizuschauen. Passend hierzu...

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... kam ein MD von Antequera nach Algeciras vorbei.

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Nun stand der Talgo auf dem Programm. Wir fuhren ihm bis Ronda entgegen...

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... wenig überraschend war auch heute 334 011 fürs Vorankommen zuständig, wir befinden uns immer noch auf der Gemarkung Ronda.

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Der Talgo war nun erst einmal „weg“. Wir nutzten die Zeit, gönnten uns ein Eis und fuhren wieder zu unserem Wunschmotiv bei Almargen, an dem uns gestern die Wolken einen Strich durch die Rechnung machten. Doch heute sah die Sache deutlich besser aus! :-)

   

Ah, da kommt er ja...

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...  wieder ist es 334 011, nun hatte sie den IC 9330 (Madrid-Algeciras) am Haken.

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Es war nun 18 Uhr und es stand noch ein Regio aus Algericas an – da wir aber heute noch in Richtung Portugal aufbrechen wollten, schenkten wir uns den Triebwagen und schwangen uns auf die Autostrada. Drei-vier Stunden wollten wir noch fahren, sodaß das hübsche Örtchen Alte als Ziel auserkoren. Das gleichnamige Hotel bot uns für einen unschlagbaren Preis eine 24-Stunden-Rezeption und wir mussten nirgends mehr groß in irgendwelche Städte reinfahren. Kurz zusammengefaßt: Das Hotel war vielleicht etwas altbacken, aber die Betten waren top, man hatte einen erstklassigen Ausblick (wenn nicht Nacht gewesen wäre) und der Froschteich war vielleicht etwas nervig, aber doch irgendwie idyllisch… :-) 

Morgen werden wir dann erstmals in Portugal fotografisch tätig werden. Es ist zwar Streik angesagt, aber mit den veröffentlichten Ersatzfahrplänen lässt sich schon ein bisschen was machen – hofften wir.

   
Montag, 03. April 2023    

Wir wachten in einem hübschen Hotel im portugiesischen Alte auf. Der Blick aus dem Fenster sah vielversprechend aus – also auf gehts! Heute war Streik angesagt, sodaß wir den anvisierten Programmpunkt „Minenbahn“ ad acta legen mussten. Die von der CP veröffentlichten Ersatzfahrpläne zeigten aber schon ein paar Züge, mit denen man arbeiten konnte.

Wir fuhren nordwärts. Als Ziel hatten wir uns die Schafswiesen von Funcheira auserkoren. Schön war, daß die Schäfchen heute nicht vor Ort waren und wir fast bis ans Motiv fahren konnten. :-)

   

Um halb9 stand der erste Zug auf der Liste. Es war ein AlfaPendular, welcher als IC 182 von Faro nach Porto unterwegs war.

   

Nachdem wir uns im örtlichen Supermarkt mit dem Nötigsten versorgt hatten, fuhren wir wieder zurück zu den Schafswiesen und holten das Frühstück nach. Mit Zugverkehr war im Moment sowieso nicht zu rechnen.

   

Erst wieder der IC 180 (Porto-Faro) holte uns aus unserer...

   

... chill-Phase heraus. :-)

   

Die nächste Zugbewegung war der IC 670, welcher von 5614 von Faro nach Lissabon gezogen wurde.

   

Durch unseren portugiesischen Hobbykollegen Nelso (Dankeschön!) waren wir immer bestens informiert, was die Cargofront zu bieten hatte. Von Süden her war ein Tanktainer-Zug unterwegs, für den wir nun eine Stelle suchten. Bei Amoreiras wurden wir fündig.

   

6007 von (damals noch) takargo -heute Captrain- zog die lange Leine durch die Lande. Laut UN-Nummern wird in den Containern Kerosin befördert.

   

Aus der Gegenrichtung kam wenig später 5608 mit dem IC 570 (Lisboa-Faro), den wir ebenso in Amoreiras erlegten...

   

... ebenso wie 5620 mit dem IC 572 (Lisboa-Faro).

   

Der Schlonz wurde nun immer dicker und an Zügen war auch nicht mehr viel zu holen. Wir entschlossen uns zum Abbruch und Aufbruch gen Norden. Dazu muß gesagt werden, daß wir spätestens am Mittwoch im Dorotal (da ist Güterzugtag!) aufschlagen wollen, denn da Wetter vorhergesagt und wir aktuell noch 500km zu weit südlich. Also brannten wir an diesem Abend noch ein paar hundert Kilometer in den portugiesischen Asphalt und landeten in Espinho. Das ist quasi ein Vorort von Porto und reich an günstigen Hotels am Meer. Wir waren sogar so rechtzeitig dran, daß es noch für ein leckeres (aber trotzdem leicht überteuertes) Abendessen am Strand reichte... :-)

   
Dienstag, 04. April 2023    

Wir wachten in einem Betonbunkerhotel an der portugiesischen Atlanktikküste auf – in Espinho (vor den Toren Portos) um genau zu sein. Und wir nächtigten nicht ohne Hintergedanken hier – man konnte nämlich direkt vom Hotel ins Morgenmotiv wechseln!

   

Und das taten wir natürlich auch – auch wenn der Schmodder noch immer ein bissel nervte, waren wir bereits kurz nach Sonnenaufgang vor Ort. Zu sehen gab es unter anderem Regionalgedöns von Süden her...

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... 5615 mit dem IC 730 (Valenca-Lisboa)...

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... aus der Gegenrichtung 5601 mit dem IC 521 (Lisboa-Porto)...

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... ein AlfaPendular als IC 131 (Lisboa-Braga)...

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... 2259 als Regionalzug...

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... 5628 mit Schachteln...

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... 4717 mit einem Mischer...

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... 5614 mit dem IC 720 (Braga-Lisboa)...

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... und 4711+1422 mit einem weiteren Güterzug.

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Nun hatten wir hier alles gesehen. Wir wollten raus aus dem Drecksschmodder und gen Norden sah es deutlich blauer aus. Unser Ziel war nun, einfach so weit zu fahren, bis wir die Sonne im Blauen hatten...

   

... – und das war schlußendlich bei Durraes. Wir fotografierten wir eine gebrochene Nase (die Nummern müssen wir leider schuldig bleiben) samt IR 854 (Valenca-Porto)...

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... Markus stand unterdessen in Barroselas.

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Dasselbe Spiel spielten wir dann auch noch…

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... mit 335 021 samt Güterzug.

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Nun ging es auf die Suche nach einem Motiv für den nächsten InterRegio. Wir wurden bei Carapecos fündig…

   

... doch zuerst einmal wollte noch 2272 als R 3109 (Nine-Viana do Castelo) durch...

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... ehe dann endlich Zeit...

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... für den IR 854 (Valenca-Porto) war.

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Jetzt war endlich die bekannte Brücke von Durraes im Licht, sodaß wir und schleunigst dorthin verschoben. Hier war es wirklich herrlich, man konnte man es sich im Schatten einer Kirchenlinde (oder so ähnlich *g*) gemütlich machen.

   

Die Ruhe störte nur kurz 2248 als R 3111 (Nine-Viana do Castelo)...

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... Markus zeigte sich überraschend kreativ…

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... und wenn man schon mal da ist, nimmt man natürlich auch den Fernverkehr...

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... in Form des IR 855 (Porto-Valenca) dankend mit.

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Bis wieder ein Fernzug anstand, war die Sonne schon ein gutes Stückchen gesunken, sodaß wir Stellensuche recht knifflig wurde. Wir probierten einfach mal einen Wald- und Wiesenweg bei Nine aus, in den wir eigentlich viel Hoffnung gesteckt hatten. Aber das ganze war dann doch nicht sooo toll wie gedacht, und blöderweise hatte der IR 857 dann auch noch Verspätung.

   

Lange Rede, kurzer Sinn: Für ne Notschlachtung hats noch gereicht. :-)

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Wir hatten es im Bericht von gestern bereits angedeutet, morgen war Mittwoch und somit Güterzugtag im Dorotal. Wir packten hier also unsere Sachen zusammen und dieselten über zahlreiche Kurven ins Tal hinunter. Wir hatten uns heute im noblen Hotel Porto Antigo in Cinfaes eingemietet. Da Nebensaison war, waren die Zimmer mit Wasserblick absolut bezahlbar. Essenstechnisch wollten wir keine großen Ausflüge mehr machen, sodaß wir das Hotelrestaurant aufsuchten. Irgendwie waren wir hier leicht underdressed, da aber nicht viel los war, ging sich das dann schon aus. Lediglich die Deutschen am Nebentisch hätten jetzt nun nicht sein müssen – Schwäbisch hammer zuhause schon genug... ;-)

   
Mittwoch, 05. April 2023    

Heute wachten wir in einer noblen Absteige direkt am Duoro auf. Weil Nebensaison und das Hotel entsprechend leer war, gab es heute kein Buffet-, sondern Komponentenfrühstück (durften wir am Vorabend auswählen; wir kamen uns fast vor wie im NightJet) – es war aber überraschend reichhaltig und frisch gestärkt ging es los. Heute sollten sieben Sonnen am Himmel stehen und auch der Mittwochsgüterzug stand auf dem Programm! :-)

   

Los ging es bei Aregos...

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... hier chippten wir eine 1400er...

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... mit dem IR 862 (Pocinho-Porto). X  

Im System war zu sehen, daß der Güterzug tatsächlich schon unterwegs war. Nun war nur noch die Frage, welche Lok uns Medway schicken würde. Wir hofften ja insgeheim ein bisschen auf die orangene Knicknase, von welcher man aber eher selten Bilder aus dem Duorotal sah...

   

... aber unsere Hoffnungen wurden erfüllt...

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... schon Minuten vorher war der kernige Sound im engen Tal zu hören. Für die Statistiker: 50231 (Gaia-Godim).

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Das hat nun aber wunderbar geklappt! Bis zur Rückfahrt sollte es noch ein Weilchen dauern, sodaß wir uns um den Regionalverkehr kümmerten.

   

Eine 1400er mit dem IR 865 passte da wunderbar ins Konzept...

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... ebenso wie ein Triebling aus IR 867 nach Regua.

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Rein theoretisch wäre nun Zeit für die Rückleistung des Güterzugs. Und tatsächlich, das System vermeldete die Abfahrt, sodaß wir Kameras scharf gemacht wurden!

   

Hach, es ist doch schön, wenn sich auch Güterzüge...

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... mal an ihre eigenen Pläne hallten...

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... wir befanden uns noch immer bei Aregos und die Eisenbahn hieß nun 50323 (Godim-Gaia).

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Nun galt es die Koffeingelüste zu befriedigen und auch unser großer Italiener hatte Durst, sodaß wir erst einmal zur nächsten Tanke fuhren. Zeit war sowieso genug, die Sonne stand schließlich im Zenit. :)    

Da wir ja aber zum Fotografieren und nicht zum Chillen in der Gegend waren, standen wir um halb3 dann doch wieder an einer Stelle bei Finzes mit Streckensicht: 1400er mit dem IR 866 rollten durchs Motiv…

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... und nochmals aus leicht veränderter Warte aus.   X

Jetzt stand wieder ein Triebwagen auf der Agenda, wir befinden uns abermals bei Aregos: R 4102 (Regua- Marco de Canaveses).

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Portugal+Wir+denganzenTagwolkenlos scheint wohl ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Nachmittags schmodderte es schon wieder nervig herum, sodaß wir nach hinten ins Tal zu flüchten versuchten.

   

Bei Rede fanden wir dann ein schönes Plätzchen, von welchem aus man...

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... wunderbar auf die 1400er mit ihrem IR 869 (Porto-Pocinho) schießen konnte.

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Für den nächsten westwärts fahrenden Regio blieben wir gleich bei Rede...

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... der Triebwagen war als R 4105 unterwegs von Marco de Canaveses nach Regua.

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Nun zog der Schmodder endgültig rein und wir packten die Kameras mal ein. Was nun – sprach Zeus? Für den morgigen Donnerstag war herrliches Wetter vorhergesagt, blöderweise riefen die Gewerkschaften einen „großen Streik“ aus, sodaß mit quasi 0 Zugverkehr zu rechnen sei. Wir entschieden uns, die kommende Nacht noch am Duoro zu verbringen, vielleicht morgens noch ein-zwei Fotos zu schießen und dann zu wechseln. Auf unserer Liste stand noch die Linie hoch nach Guarda. Da wir keine Lust hatten, wieder nach Cinfaes runter zu fahren, buchten wir ein Hotel hier oben in der Ecke – die Wahl fiel auf das Hotel Regua Duoro in Regua auf (da war jemand kreativ bei der Namensfindung!). Es handelte sich hierbei um ein recht großes Objekt mit Duoroblick. Während Martin ein tolles Zimmer mit Wasserblick erhielt, gönnten die Rezeptionisten dem zweiten Mitreisenden nur ein Zimmer mit Blick gen Straße – aber das war dann auch egal, weil die Scheiben so dreckig waren, daß man eh nichts sah... :-)

Abends wurde der Schleier überraschend lichter, sodaß wir unseren Stelvio doch nochmals kurz aus der Tiefgarage holten. .

   
Weit fuhren wir dann aber nicht, bereits kurz nach Regua fanden wir ein nettes Plätzchen für die 1400er mit dem IR 876 (Pocinho-Porto).   X
Nun stand aber wirklich das Abendessen an. Anschließend gabs noch das kategorische Balkonbierchen und wenig später lagen wir beide flach...    
Gründonnerstag, 06. April 2023    

Heute wachten wir in einem Hotel in Regua auf. Es war das beste Wetter im ganzen Urlaub vorhergesagt und die Bahn wurde groß bestreikt, lediglich eine Handvoll Züge rollte heute. Wir brachen trotzdem auf, immerhin war um halb9 tatsächlich eine Zugbewegung geplant.

   

Wir stellten uns bei Covelinhas auf, wo wir die 1400er...

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... mit dem IR 862 (Pocinho-Porto)...

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... gleich mehrfach fotografierten.

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Nun war drei Stunden Ruhe angesagt. Wir fuhren zurück ins Hotel, testeten das Frühstück (war ok) und setzten uns noch etwas auf den Balkon. Man kann sagen, wir nutzten den uns zugestandenen spätesten Checkout bis zur letzten Minute aus. Um 12 saßen wir dann wieder im Alfa und fuhren an die angedachte Stelle für den nächsten Zug.

   

Tja, eigentlich hätte dies auch eine 1400 sein sollen, aber wohl wegen des Streiks...

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... wurde anders disponiert.

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Ok, das war nun doof. Der Triebwagen wäre später wieder zurückgekommen, aber darauf hatten wir keine große Lust. Wir beschlossen hier abzubrechen und uns neuen Zielen zu widmen. Das nächste war die landschaftlich auch sehr reizvolle Strecke nach Guarda. Die Fahrt dorthin verlief eigentlich ereignislos, wenn man mal davon absieht, wie deprimierend es für Eisenbahnfotografen ist, stundenlang einen wolkenlosen Himmel über sich zu haben und mangels Züge nichts machen zu können... 

Unterwegs füllten wir noch die Vorräte auf, tilgten einzwei Eise und trafen am späten Nachmittag in unserer neuen Unterkunft nahe Castelo Bronco ein. Das „Campo do Rosmaninho“ war ein brandneues Hotel mitten im Nichts mit appartmentähnlichen Zimmern. Schon der Empfang war superherzlich (und das war echt und nicht nur gespielt!), die Zimmer absolut über jeden Zweifel erhaben. Anstatt nach Castelo zum Abendessen zu fahren blieben wir einfach mal hier im Hotelrestaurant und wurden absolut nicht enttäuscht. Also der Laden hatte sich seine gute 9er-booking-Bewertung redlich verdient! Nach einem Gute-Nacht-Bierchen ging es dann auch schon zeitig ins Bett... :-)

   
Karfreitag, 07. April 2023    

 Frühstück gab es heute leider keines (obwohl das in dem Hotel sicher auch grandios gewesen wäre), da wir schon wieder früh aufbrachen. Dafür gabs ein nettes kleines Lunchpaket für die Fahrt.

Unser Plan für heute Morgen war, in der „Schlucht von Rodao“ einen eingelegten frühen Güterzug zu fotografieren. Und es hätte tatsächlich auch gepaßt, der Zug lief plan, die Sonne war da – nur bestand der Zug leider nur aus einer verdammten Lok. So ein Mist aber auch! Kannste nix machen...

   

Wir fuhren zurück nach Castelo Branco und widmeten uns erst einmal dem Planverkehr: 5610 führte den IC 540 von Guarda nach Lissabon.

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„Die Schlucht“ wollten wir aber nicht kampflos aufgeben und so fuhren wir für den nächsten Regio nochmals hin. Ja, ein Güterzug wäre schon besser gewesen als der R 5621 (Entroncamento-Castelo Branco). :-)

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Die nächste Zugbewegung sollte der IC 541 aus Lissabon sein. Wir hatten hierfür eine tolle Stelle unweit von Rodao im Hinterkopf, die zu finden aber gar nicht so einfach war. Über Schotter- und Waldwege kamen wir schlußendlich dann aber doch hin. Und es war herrlich – soooo schön ruhig hier! :-)

   

Nach einer kleinen Wanderung erreichten wir den place-to-be, zwanzig Minuten später war auch 5611 vor Ort. Tolle Sache!

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Da auch noch ein Bummelzug in der Gegenrichtung unterwegs war, variierten wir die Stelle ein bisschen.

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Wir zirkelten unseren Alfa wieder in die Zivilisation zurück und schwangen uns umgehend auf die Autobahn, wir wollten als nächstes die markante Brücke bei Macainhas in Szene setzen. Unterwegs merkten wir, daß wir den IC quasi schon wieder eingeholt hatten. Sollte es vielleicht noch für eine zweite Aufnahme reichen?

   

Es reichte knapp, wie sehen den IC 541 bei Covhila. :-)

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Nun ging es aber nach Macainhas! Während Martin sich den Weitblick auf 5611 und den IC 542 gönnte...

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... sah sich Markus den IC etwas spitzer an...

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... zwanzig Minuten später kam auch noch ein Güterzug vorbei...

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... angeführt von 4709.

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Jetzt war erst mal nichts zu erwarten – Fernverkehr dauerte noch drei-vier Stunden und ob der Güterzug, der schon lange abfahrbereit gemeldet war, auch tatsächlich käme, stand in den Sternen. Wir betrieben einfach mal ein bisschen Motivkunde und stellten uns an einem schönen Fleckchen in den Schatten.

   

Irgendwann wurde dann doch die Abfahrt vermeldet und wir bezogen...

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... bei Benespera Position. 6001 diente als Zuglok.

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Von Lissabon her kam nun wieder der Fernverkehr, aber irgendwie fehlte uns die zündende Motividee, sodaß wir den IC 543 mit der führenden 5611 ebenfalls bei Benespera verhafteten.

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Da in Guarda eine schnelle Wende anstand, wollten wir uns auch noch die Rückleistung gönnen. Bei Covilha fanden wir ein schönes Fleckchen, mussten aber dafür einmal über einen kleinen Bauernhof fahren. Und die Besitzer waren auch gerade aufm Feld unterwegs. Da wir uns nicht wie die Axt im Walde verhalten wollten, wurde Markus vorgeschickt um unser Vorhaben vorzutragen. „Alles kein Problem, klar, macht ruhig, ihr seid nicht die ersten…“. Schön, der EuroSprinter konnte kommen!

   

Um Viertel vor 7 war es dann so weit und 5610 kam mit dem IC 544 (Guarda-Lisboa) um die Ecke.

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Hier war die Messe nun gelesen. Es wurden die Karten gelegt, was nun als nächstes anstünde. Noch einen Tag hier bleiben bei eher durchwachsenen Wettervorhersagen oder wieder zurück in Richtung Spanien fahren? Dort sollte am Montag unser Flieger gehen und es sollte zumindest ein bisschen Wetter geben.  

Wir entschieden uns, die Zelte hier abzubrechen und in Richtung Cacares aufzubrechen. Das waren nun noch 200 Kilometer Landstraße und die Zeitumstellung war nun auch nicht gerade förderlich. Markus übernahm das Steuer, während Martin sich um das Hotel kümmern wollte. Tja, das war nun gar nicht so einfach – es war Karfreitag und ganz Spanien unterwegs. Günstig war überhaupt nichts in der Ecke, lediglich in Cacares selbst waren noch Zimmer im nh-Hotel frei, aber das lag inmitten der Altstadt und war jetzt auch nicht gerade günstig. Aber in den sauren Apfel mussten wir beißen... 

Das Hotel zu finden war im Grunde genommen kein Problem, aber in Cacares war die Hölle los (Karfreitag). Die große Prozession war wohl gerade vorüber, alles war voll mit Menschen und Autos. Und in diesem Chaos sollten wir nun einen Parkplatz finden! Der Schreiber dieser Zeilen fährt im Jahr beruflich 100.000km Auto, steuerte schon Fahrzeuge in Rumänien, Sizilien, Marokko, Bosnien und Albanien. Aber glaubt mir eines – ich habe drei Kreuze gemacht, als ich unseren riesigen Italiener endlich einigermaßen akzeptabel in einem Parkhaus verstaut hatte...

 Das Hotel selbst war wirklich beeindruckend. Es ist ein umgebauter Palast, eines unserer Zimmer war früher mal ein Weinkeller. Fürs Abendessen gingen wir dann nochmals runter zum quirligen Marktplatz – anschließend horchten wir dann aber ganz schnell an den Matratzen, der Tag war schließlich lang. :-)

   
Karsamstag, 08. April 2023    

Heute wachen wir in einem wunderbaren historischen Hotel in Cacares auf. Nachdem wir das umfangreiche Frühstück ausgekostet hatten, ging es auf die Piste. Eilig hatten wir es heute nicht und so schlugen wir auch erst um halb10 an der Schnellfahrtstrecke auf.

   

Das erste Foto zeigt A 199 (Badajoz-Madrid) bei La Perala.

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Die Spanier haben ja die Eigenheit monumentale Neubaustrecken in die Landschaft zu pflanzen und dann nur eine Handvoll Züge drüber fahren zu lassen. So ist es auch hier und wir mussten zwei Stunden auf die nächste Bahn warten.

   

Dieser war dann aber durchaus interessant: Zwei unbekannte 334 dieselten mit geschätzten 200km/h an den Fotografen vorbei, am Haken der IC 190 (Madrid-Badajoz).

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Als nächstes fuhren wir den Bahnhof Monfragüe an. Ja, ging sogar etwas! Passend dazu kam wenig später 599 079 als IR 17902 (Madrid-Sevilla) vorbei.

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Nun war mal wieder Totentanz angesagt – kein Zug in Sichtweite. Außerdem war Hochlichtpause. Wir fuhren mal in den Ort rein und suchten nach etwas zu essen. Da wir genügend Zeit hatten, wählten wir ein kleines Restaurant mit „Biergarten“. Nachdem alle Gelüste gestillt waren, ging es wieder an die Strecke – da wir immer noch deutlich zu früh dran waren, wollten wir etwas Motivkunde betreiben. Hierfür fuhren wir einfach mal in die Staubpiste hinein, die laut google der Strecke eine Weile folgen sollte. Wir müssen nicht erwähnen, daß wir unseren Mietwagen von außen komplett eingesaut haben.. :-)

   

Aber wir waren erfolgreich und fanden eine Stelle für den IR 17907 (Sevilla-Madrid)...

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... Martin wählte hingegen die etwas frontalere Version.

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Nun stand nur noch der A 194 (Madrid-Badajoz) auf unserer Liste. Auch hierfür hatten wir auf unser Motiverkundungstour schon etwas gefunden, nur mussten wir den Alfa nun noch einmal übber die Staubpiste jagen (ja, ein bisschen Spaß hat es schon gemacht! *g*).

   

Um kurz vor 19 Uhr war es dann so weit und der A 194 erschien auf der Bildfläche...

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 ... Markus stand ein paar hundert Meter weiter. Für deutsche Augen komplett ungewohnt: Ein dieselbefeuerter Hochgeschwindigkeitszug auf einer eingleisigen (Neben)Bahn. :)

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So, für heute soll es das gewesen sein. Wir packten die Cams zusammen und fuhren: Ja, wohin denn eigentlich? Am Montag ging der Flug in die Heimat, sodaß man sich durchaus mal in Richtung Flughafen Malaga orientieren könnte, da bestand Konsens. Wir beschlossen, heute Abend noch roundabout 100km zu fahren und dort irgendwo ein Hotel zu suchen. Schlußendlich buchten wir uns im Golfhotel Vincci in Berrocalejo ein. Hört sich auf den ersten Blick teuer an, war aber durchaus bezahlbar.

Auf dem Weg dorthin suchten wir noch nach einem Restaurant, immerhin knurrten die Mägen schon wieder. Aber so richtig fiel uns nichts ins Auge, erst wenige Kilometer vor dem Hotel wurden wir vermeintlich fündig: Das Restaurant zum Storch. Sah von außen aus wie eine etwas zu groß geratene Dorfkneipe, war aber gut besucht, was ja eigentlich kein schlechtes Vorzeichen ist. Als wir um 9 ankamen fragten wir erst einmal, ob es noch etwas zu essen gäbe – ja natürlich, kein Problem. Die Speisekarte wurde gebracht, die Getränke bestellt und geliefert, aber dann geschah nichts mehr. Die Crew ignorierte uns komplett. Um 22 Uhr war es uns dann zu doof und wir verließen das Etablissement wieder. Eine Ortschaft weiter wurde uns aber doch noch geholfen. Ein kleines unscheinbares Restaurant versorgte uns noch mit zwei leckeren Pizzen und rettete uns den Abend! :-)

   
Ostersonnntag, 09. April 2023    

Heute war der letzte volle Urlaubstag, dazu kam mangelnder Verkehr und nicht ganz astreines Wetter am Morgen. Dies sorgte dafür, daß wir es etwas ruhiger angehen ließen und erst um halb10 am ausgezeichneten Frühstücksbuffet aufschlugen. Unser Plan für heute sah eigentlich nur vor, sich mittags um den Fernschnellzug zu kümmen und abends nochmals nach dem dieselbefeurten Talgo zu schauen – dieser hatte es uns irgendwie angetan. :-)

 Um halb11 ging es dann los, da die Bahnstrecke fast schon in Sichtweite des Hotels war, standen wir mehr als rechtzeitig in Calzada de Oropesa parat.

   

Um kurz nach 11 trat dann auch schon der A 199 (Badajoz-Madrid) auf die Bühne.

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Wie bereits geschrieben sollte morgen unser Heimflug gehen, sodaß wir bis dahin wieder in Malaga sein wollten. Der Dieseltalgo lag da quasi auf der Strecke. Wir wollten abermals die Motivansammlung bei Almargen ansteuern. Der Zug sollte um 17 Uhr da sein, wir hatten laut Navi noch fünf Stunden Fahrt vor uns – das sollte sich ausgehen.

   

Offenbar hat man seit letzter Woche mal die Maschine getauscht – heute führte 334 018 den IC 9331 (Algeciras-Madrid) bis Antequera.

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 Bis zur Rückfahrt hatten wir noch eineinhalb Stunden. Die nutzten wir zur Motivsuche, außerdem hatte unser Alfa Durst, sodaß auch noch ein kühlendes Eis für uns heraussprang.

   

Rechtzeitig erreichten wir unser Motiv: Nach etwas Wartezeit dieselte der IC 9330 an uns vorbei...

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... und nochmals frontaler.

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So, das sollte es gewesen sein. Der Rest ist eigentlich schnell erklärt: Wir packten zusammen und starteten gen Malaga. Unterwegs wurde noch an einer der zahlreichen Waschstationen angehalten und der Alfa vom Staub der vergangenen Tage befreit. In Fuengirola buchten wir uns zwei Zimmer in einem riesigen Hotelkomplex. Für einen absolut bezahlbaren Preis gab es zwei große Zimmer mit Meerblick. Wir watschelten noch runter an die Strandpromenade und gönnten uns ein leckeres Abendessen. Am nächsten Tag wurde ausgeschlafen, gemütlich unter Spaniens Sonne gefrühstückt, dann ging es los in Richtung Flughafen. Die Abgabe des Stelvio klappte problemlos, sodaß wir zeitig am Gate waren. Von den 60 Minuten Verspätung mal abgesehen war der Heimflug mit easyJet ereignislos und wir landeten nachmittags auf dem EuroAirport. In gemütlichen Corail-Sesseln ging es mit der SNCF nach Straßburg und anschließend heim in den Schwarzwald.  

Was bleibt als Reümee? Eigentlich wollten wir ja ausschließlich in Portugal fotografieren und wählten Malaga nur wegen der extrem guten Flugpreise (Portugal war selbst mit Billigfliegern unverschämt teuer). Doch schlußendlich hat und Spanien den Hintern gerettet. Zum einen war das Wetter um Welten besser, zum anderen hatten uns die Portugiesen mit ihrem Streik auch ein bisschen die Laune vermiest (der permanente Schlonz tat dazu sein übriges). Zusammengefaßt waren es aber trotzdem zehn tolle Tage, die halt etwas anders verliefen als geplant. :-)

   

 

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