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DER BAU DER SCHWARZWALDBAHN
Letzte Planungen
Nach der
Entscheidung machte sich Robert Gerwig ans Werk und veröffentlichte mehrere
Entwürfe, welche teilweise 2 Spitzkehren (vgl. Kopfbahnhöfen) vorsahen. Die
Planung der Schwarzwaldbahn stellte für Gerwig eine große Herausforderung dar,
da noch niemand vor ihm, eine solche Aufgabe zu lösen hatte. Nach genaueren
Detailstudien legte er 1865 den endgültigen Entwurf vor. Durch
dieses Entwurf wurde Robert Gerwig weit über die
Grenzen Badens hinaus bekannt. Die Besonderheiten der Planung waren zwei sog.
Kehrschleifen, die sich bei Niederwasser und bei Triberg befinden sollten,
ebenso wie die verhältnismäßig vielen Tunnels: Alleine zwischen Hornberg und St.
Georgen gab es 36. Eine weitere Besonderheit war, daß
die ganze Bahn im Gegensatz zu anderen Gebirgsbahnen nur sehr wenige Viadukte
und Brücken hat. (siehe nachfolgend) Beginn der Bauarbeiten Während den Bauarbeiten wurde die Strecke in drei Abschnitte gespalten:
1.
Offenburg-Hausach
Nach den
letzten vorbereitenden Arbeiten begannen 1865 auf dem ersten Abschnitt die
Arbeiten. Die 33 km lange Strecke wurde im Jahre 1866 ohne Probleme für den
Verkehr freigegeben. Auf der entgegengesetzten Seite
arbeiteten sich die Bautrupps zur gleichen Zeit gen Offenburg vor. Bereits 1865
wurde der Abschnitt von Singen bis Engen problemlos
fertiggestellt. Größere Probleme bereitete da der weitere Teil bis
Donaueschingen, der nach einem Gerwig'schen Gutachten den Umweg über Immendingen
nehmen soll. Hier galt es, die Wasserscheide Donau / Rhein zu überwinden; dies
geschah durch den rd. 900 m langen Hattinger Tunnel,
dessen Bau durch das bröckelige Juragestein erschwert wurde. Nach 3 Jahren wurde
auch das restliche Teilstück bis Donaueschingen
fertiggestellt. Der Weiterbau bis Villingen brachte keine Probleme mit
sich, somit konnte auch der dritte Abschnitt der Schwarzwaldbahn am 15.06.1868
dem Verkehr übergeben werden.
Das
eigentliche Problem stellte der Abschnitt vom Kinzigtal über Triberg bis nach
Villingen dar. Hier muß die Bahn den
kluftenreichen Schwarzwald mit seiner schwierigen
Topographie überqueren. Da die Planungsarbeiten sehr lange andauerten, konnten
erst Mitte 1865 die Vorarbeiten begonnen werden. Die Bauarbeiten wurden durch
die zwei Kriege maßgeblich behindert, konnten aber im Jahre 1873
fertiggestellt werden. Am 10. November fuhren nach
über 6 Jahren Bauzeit die ersten Reisezüge durchgehend zwischen dem Rheintal und
dem Bodensee. Durch die Tatsache, daß Gerwig durch
den Bau der Schwarzwaldbahn Weltruhm geerntet hat, wechselte er noch vor der
Eröffnung 1873 in die Schweiz und wurde Ingenieur beim Bau der Gotthardbahn. Kosten der Schwarzwald-Überquerung Der Bau der gesamten Bahnstrecke von Offenburg bis zum Bodensee kostete 50 Millionen Mark; alleine der rund 29 km lange Abschnitt Hornberg-Sommerau verschlang die beachtliche Summe von über 19 Mio. Mark. Beachtenswert hierbei ist, daß rund 65% der Kosten auf den Bau der 36 Tunnels entfielen; alleine der längste Tunnel („Sommerautunnel“) verschlang fast 3 Mio. Mark. Die ganzen Tunnels mußten die Tunnels weitgehend abgedichtet werden, damit sich keine Seen auf dem Gleisbett bilden konnte. Außerdem mußten die Tunnels entgegen den ursprünglichen Planungen mit einer festen Gewölbeausmauerung versehen werden, was noch einmal zusätzliche Kosten mit sich brachte . Der Aushub, den man durch die Tunnels erhalten hat, reichte aus, den Bahndamm so üppig zu demissionieren, daß auf dem Gleisbett locker 2 Gleise hätte gebaut werden können. Hierzu fehlte jedoch anfangs die nötige Frequentierung. Doch nach wenigen Jahren wurde auch das zweite Gleis verwirklicht. Alles in allem kann man sagen, daß der Bau trotz der für die damaligen Verhältnisse immensen Kosten eine echte badische Meisterleistung war.
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