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STRECKENFÜHRUNG

 

Am Anfang

Schon in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts dachte man an den Bau einer Strecke von Offenburg an den Bodensee, man entschied sich doch schlußendlich für den Umweg über Freiburg-Basel nach Singen, da dies zum einen leichter zu bauen war (=> Geld fehlte) und zum anderen die bedeutenden Handelsströme so verliefen. Dies wurde am Gesetz zum Bau der Oberrheinstrecke Mannheim – Freiburg – Basel – Singen - Konstanz aus dem Jahre 1838 endgültig deutlich. Es gab zwar viele einflußreiche Leute, die eine Strecke durch den Schwarzwald befürworteten, jedoch scheiterte der Bau an den knappen Finanzen. Nach unzähligen gescheiterten Versuchen der unterschiedlichsten Interessenkreise gelang erst Robert Gerwig im Jahre 1865 mit seiner Denkschrift der entscheidende Durchbruch. Man konnte sich jedoch zu dem Zeitpunkt noch nicht auf einen festen Streckenverlauf zwischen Hausach und Donaueschingen einigen, es kristallisierte sich zumindest heraus, daß Offenburg der Anfangs- und Singen (Hohentwiel) der Endpunkt sein soll.
 

 
Die drei Varianten

 

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Auf dieser Landkarte sind die beiden Kehrschleifen bei Triberg sehr gut sichtbar. Ebenfalls sichtbar sind die drei Möglichkeiten, die Robert Gerwig hatte.
 
 

1. Die Bregtallinie

Sie führte von Offenburg über Furtwangen-Vöhrenbach-Donaueschingen nach Singen. Aus technischer Sicht war dies wohl die aufwendigste Linie, wohingegen sie aus wirtschaftlicher Sicht im Gegensatz zu den anderen Streckenführungen einige gravierende Vorteile hatte, so hätte man das damals große Wirtschaftszentrum Furtwangen (Uhrenherstellung) an das Schienennetz angeschlossen. Bei dieser Lösung hätte man jedoch zwischen Offenburg und Furtwangen einen Höhenunterschied von über 800 Metern überwinden müssen. Mit einer Maximalsteigung von 1:50 wäre dies nur mit vielen Schleifen möglich gewesen. Deshalb wurde diese Variante als erste von allen verworfen.

 

 2. Die Schiltachlinie

Sie führte von Offenburg über Hausach-Schiltach-Schramberg-Villingen nach Singen. Diese Variante erwies sich als die günstigste, da der Scheitelpunkt mit 760 Metern ü. M. relativ niedrig war. Sie hatte jedoch einen sehr großen Fehler: Sie führte durch württembergisches Hoheitsgebiet, was beim damaligen Stand der Politik undenkbar gewesen wäre. Auch sie wurde bald zugunsten der dritten Variante ad Akta gelegt.

 

3. Die Sommeraulinie

Dies ist die letztendlich verwirklichte Variante und führt von Offenburg über Hausach-Hornberg-Triberg-St. Georgen-Villingen nach Singen. Zunächst galt auch sie aus technischer Sicht als unmöglich, da zwischen Hausach und Sommerau (bei St. Georgen) ein Höhenunterschied von 600 Metern überwunden werden mußte. Alleine zwischen den Orten Hornberg und St.Georgen, die rund 11 km (Luftlinie) voneinander entfernt sind, muß die Bahn 447 m Höhenunterschied überwinden. Die Entscheidung fiel jedoch endgültig auf diese Linienführung. Dafür mußte die badische Regierung von der Presse wegen den zu erwartenden hohen Kosten harte Schelte entgegennehmen, wie heute auch, konnten sich die Politiker jedoch herausreden und so wurde 1862 ein allesentscheidende Gesetzesentwurf verabschiedet.